Christian Dürr MdB (FDP) besucht Apotheke in Niedersachsen
Apotheken in Not: Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion sagt Unterstützung zu
Hannover, 05.09.2024 – Bei einem Besuch in der Oldenburger Dobben-Apotheke informierte sich der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Christian Dürr über die angespannte wirtschaftliche Situation der Apotheken. Die Apothekerinnen um die Vorstandsmitglieder der Apothekerkammer Niedersachsen Dr. Gabriele Röscheisen-Pfeifer und Silke Langer machten deutlich, dass die zunehmenden Apothekenschließungen in Niedersachsen eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheitsversorgung darstellen. Sie fordern von der Politik Maßnahmen, um die wirtschaftliche Basis der freiberuflich geführten Apotheken zu stärken und somit die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten. Dürr zeigte Verständnis für die Sorgen der anwesenden Apothekerinnen und sicherte seine Unterstützung zu. Im Fokus des Gesprächs mit dem Bundestagsabgeordneten Christian Dürr stand der dringende Handlungsbedarf zur Stärkung der wirtschaftlichen Stabilität des Berufsstandes. „Wir brauchen sofort Maßnahmen, die die Apotheken vor Ort stärken und ihre Zukunft sichern“, forderte Dr. Gabriele Röscheisen-Pfeifer, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Niedersachsen und Leiterin der Dobben-Apotheke in Oldenburg. Seit dem Jahr 2009 haben in Niedersachsen 426 Apotheken geschlossen, was einen Rückgang von zwanzig Prozent bedeutet. Dies stellt den niedrigsten Stand der Apothekenzahl in Niedersachsen seit 44 Jahren dar. Besonders besorgniserregend ist die Situation in strukturschwachen Regionen wie der Wesermarsch, wo derzeit nur noch sieben Apotheken verbleiben. Diese Entwicklung gefährdet vor allem ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern, die auf wohnortnahe Apotheken angewiesen sind. Eine der Hauptursachen für die Schließungen ist die chronische Unterfinanzierung der Apotheken. „Während die Gesamtkosten einer durchschnittlichen Apotheke in den letzten zehn Jahren um 59 Prozent gestiegen sind, befindet sich das Apothekenhonorar nach den letzten Kürzungen auf dem Niveau von 2004“, erläuterte Silke Langer. Die Leiterin der Alte Raben Apotheke in Hude und Vorstandsmitglied der Kammer machte deutlich, dass diese Diskrepanz zwischen steigenden Kosten und stagnierender Vergütung eine ernste Bedrohung für die Existenz vieler Apotheken darstelle. Zusätzlich wurde im Januar 2023 der Kassenabschlag pro Arzneimittelpackung an die Krankenkassen von 1,77 € auf 2,00 € erhöht, was die finanzielle Lage der Apotheken weiter verschärft hat. Die Apothekerinnen äußerten die Sorge, dass die Rückkehr auf das alte Niveau nach Ablauf der Befristung im Januar 2025 als Honorarerhöhung „verkauft“ werde, was jedoch bei Weitem nicht ausreichen würde, um die bestehenden finanziellen Defizite auszugleichen. „Wir, die Apothekerinnen und Apotheker, haben den staatlichen Auftrag, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen. Im Gegenzug erwarten wir, dass die Politik dafür sorgt, dass wir von dem Betriebsergebnis existieren können“, forderte Röscheisen-Pfeifer deutlich.
Die Apotheken vor Ort, die freiberuflich geführt werden, sind ein wesentlicher Bestandteil der lokalen Wirtschaft. Als Arbeitgeber schaffen sie Arbeitsplätze und unterstützen die kommunale Infrastruktur. Christian Dürr zeigte Verständnis für die Lage der Apotheken und unterstrich die Bedeutung der Freien Berufe für die Wirtschaft in Deutschland. Der FDP-Politiker sicherte seine Unterstützung zur Stärkung der Apotheken vor Ort zu. Mit Blick auf die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung sagte der Bundespolitiker: „Die finanziellen Mittel, um die Apotheken angemessen zu unterstützen, sind vorhanden.“
Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
Apothekerkammer Niedersachsen
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