Falsche Anwendung von Antibiotika führt zu Resistenzen
Gerade jüngeren Erwachsenen fällt die Therapietreue schwer
Die Gründe werden in einem mangelnden Wissen um die Notwendigkeit einer regelmäßigen Anwendung vermutet. Wird den Anweisungen von Arzt, Apotheker und Beipackzettel jedoch nicht gefolgt, so wirkt die Therapie nicht wie vorgesehen. Die Erkrankung wird nicht auskuriert, die Therapiedauer verlängert sich. Abhilfe können die Fachteams in den Apotheken vor Ort bieten, erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen. Die Heilberufler beraten nicht nur zu optimalen Einnahmezeitpunkten und Dosierungen, sondern begleiten die Patient:innen durch die gesamte Arzneimitteltherapie und vermitteln das notwendige Wissen zur Wirkung von Medikamenten.
Richtige Anwendung: Dosis und Einnahmezeitpunkte beachten
Viele Patient:innen wissen nicht, dass der zeitliche Abstand zwischen den Einnahmen exakt eingehalten werden muss, um den Wirkstoffspiegel des Arzneimittels gleichmäßig hoch zu halten. Die Dosierungsanweisung „dreimal täglich“ bedeutet daher, alle acht Stunden die verschriebene Menge einzunehmen. Nur so ist gewährleistet, dass die Bakterien wirksam abgetötet werden (bakterizide Antibiotika) oder in ihrem Wachstum gehemmt (bakteriostatische Antibiotika). Idealerweise nimmt man die Tabletten mit einem großen Glas Leitungswasser ein.
Antibiotika nicht eigenmächtig absetzen oder einnehmen
Wechselwirkungen und unterstützende Maßnahmen Da die Wirkung der verordneten Antibiotika manchmal dem Patienten nicht ausreichend schnell Linderung bringt, beraten die Apotheker auch gerne, welche Haus- oder Arzneimittel zwischenzeitlich die Schmerzen lindern, Fieber senken und die Heilung unterstützen können. Antibiotika können aber durch ihre breite Wirkung auch Nebenwirkungen auslösen, die zum Beispiel die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen. Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung informiert unter www.antibiotikastrategie.niedersachsen.de über Maßnahmen, um den Antibiotikaeinsatz zu optimieren und dadurch Resistenzen zu vermeiden. Die Informationen richten sich an Fachpublikum und Patient:innen gleichermaßen. Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören mehr als 8.000 Mitglieder an. Die Apothekerin und der Apotheker sind fachlich unabhängige Heilberufler:innen. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apotheker:innen die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwerben die Studierenden Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhalten die Apotheker:innen eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung können sie eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist:innen für Gesundheit und Prävention beraten die Apotheker:innen die zur Ausübung der Heilkunde berechtigten Personen kompetent und unabhängig über Arzneimittel und apothekenpflichtige Medizinprodukte. Apotheker:innen begleiten Patient:innen fachlich, unterstützen menschlich und helfen so, die Therapie im Alltag umzusetzen.
Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
Apothekerkammer Niedersachsen
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